Schon im Kinderzimmer beginnt die Prägung dessen, was Kinder und Erwachsene als „normal“ ansehen. Ein kleiner, aber sehr wirkungsvoller Bereich dafür ist das Spielzeug und die Kinderliteratur.
Wenn wir uns die Regale in Spielzeugläden ansehen, fällt schnell auf: Puppen werden mit Fläschchen gefüttert, Schnuller gehören zur Grundausstattung, und Bücher zeigen Stillen fast nie. Schon die kleinsten Kinder lernen so, dass Flasche und Schnuller die Norm sind – und dass Stillen etwas Besonderes oder gar Seltenes ist.
Warum das ein Problem ist
Stillen ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens und der Entwicklung – nicht nur Nahrung, sondern Nähe, Trost und Bindung. Wenn Kinder aber von Anfang an sehen, dass „Babys trinken aus Fläschchen“, vermittelt das, dass Stillen unüblich oder nebensächlich ist. Das beeinflusst sowohl die Einstellung von Kindern als auch die von Eltern und der Gesellschaft.
Wie wir gegensteuern können
Spielzeug bewusst auswählen: Puppen, die stillen, oder Accessoires, die Stillen darstellen, können helfen, Stillen als normale Erfahrung sichtbar zu machen.
Bücher mit Stillgeschichten: Geschichten, in denen Stillen vorkommt, tragen dazu bei, dass Kinder Stillen als Teil des Alltags begreifen.
Gespräche im Alltag: Auch wenn Kinder spielen, können wir über Stillen reden – etwa: „Die Puppe bekommt jetzt Milch von der Mama.“
Fazit
Normalisierung der Abstillkultur beginnt früh – und zwar dort, wo Kinder ihre ersten Vorstellungen von „so läuft das bei Babys“ entwickeln. Wenn wir Spielzeug, Bücher und Gespräche nutzen, um Stillen sichtbar zu machen, zeigen wir unseren Kindern: Stillen ist normal, wichtig und selbstverständlich.
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