Wieso du Haut-zu-Haut-Kontakt jederzeit einfordern solltest – egal, wo du gebärst

Veröffentlicht am 21. August 2025 um 22:52

Haut-zu-Haut-Kontakt direkt nach der Geburt ist kein „Nice-to-have“, sondern ein biologisches Grundbedürfnis. Dein Baby wurde neun Monate lang getragen, gewärmt, mit deinem Herzschlag beruhigt – und genau dort möchte es auch nach der Geburt wieder ankommen: bei dir, auf deiner Haut.

Trotzdem läuft es in vielen Kliniken noch so ab, dass Neugeborene nach der Geburt zunächst gewogen, gemessen oder anderen Routinen unterzogen werden. Doch das muss nicht so sein. Alles, was nicht akut medizinisch notwendig ist, kann warten – und vieles kann sogar auf deiner Brust erfolgen.

 

Warum Haut-zu-Haut so wichtig ist

Für dein Baby bedeutet Hautkontakt:

Stabilität: Es reguliert Temperatur, Atmung und Blutzucker viel besser, wenn es bei dir liegt.

Beruhigung: Der vertraute Herzschlag und deine Wärme reduzieren Stress und Weinen.

Stillstart: Babys, die direkt Haut-zu-Haut liegen, finden oft leichter den Weg zur Brust und beginnen selbstständig mit dem Stillen.


Für dich bedeutet Hautkontakt:

Bindung: Oxytocin, das sogenannte „Liebeshormon“, wird ausgeschüttet und stärkt die Bindung.

Sicherheit: Du spürst schneller, was dein Baby braucht und wächst von Anfang an in deine neue Rolle hinein.

 

Klinikalltag: Warum Babys oft getrennt werden

In vielen Kliniken sind bestimmte Abläufe Routine: Wiegen, Messen, Vitamin-K-Gabe oder kurze ärztliche Untersuchungen. Diese Schritte sind nicht per se falsch – aber sie sind in den allermeisten Fällen nicht sofort nötig.

 

👉 Was viele Eltern nicht wissen:

Untersuchungen wie Herzfrequenz oder Atmung lassen sich problemlos durchführen, während dein Baby auf deiner Brust liegt.

Wiegen und Messen können warten, bis euer Bonding abgeschlossen ist.

 

Dein Recht auf Nähe

Egal ob in der Klinik, im Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt: Haut-zu-Haut ist dein Recht und das deines Babys. Du darfst es jederzeit einfordern. Niemand darf dich davon abhalten, solange keine medizinische Notwendigkeit dagegenspricht.

 

💡 Mein Tipp:

Sprich den Wunsch nach Haut-zu-Haut schon in der Schwangerschaft an.

Halte es in deinem Geburtsplan fest.

Bitte deine Geburtsbegleitung, dich im entscheidenden Moment daran zu erinnern und dich dabei zu unterstützen.

 

Fazit

Haut-zu-Haut ist kein Detail, das man „wenn Zeit ist“ einplant. Es ist der wichtigste Grundstein für Bindung, Regulation und einen gelungenen Stillstart. Alles andere kann warten – dein Baby gehört nach der Geburt zuerst auf deine Haut.

 

✨ Und du? Hattest du nach der Geburt sofort Haut-zu-Haut-Kontakt – oder musstest du darum kämpfen? Schreib mir gerne deine Erfahrungen in die Kommentare. 💛

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